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"Stoßdämpfer"

Das Anti-Gewalt-Training ist ein sozialer Trainingskurs in dem die Teilnehmer Verantwortung für Ihre Tat übernehmen und gewaltfreie Verhaltensweisen entwickeln sollen. Das Trainingsangebot basiert auf dem demütigungsfreien Ansatz.

Zielgruppe

Das Angebot richtet sich überwiegend an junge Männer in der Regel ab einem Alter von 18 Jahren, die mit Gewalttaten auffällig geworden sind. Die meisten Teilnehmer beteiligen sich aufgrund einer gerichtlichen Auflage oder einer Vermittlung der Jugendgerichtshilfe im Rahmen einer Maßnahme nach §§ 29/41 SGB VIII am Anti-Gewalt-Training. 

Ziele

  • Verstehen des eigenen Gewaltverhaltens
  • Erlernen eines gewaltfreien Umgangs mit Aggressionen und Wut
  • Erkennen der eigenen, gewaltaffine Denkmuster
  • Entwicklung alternativer (gewaltfreier) Verhaltensweisen
  • Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen
  • Entwicklung von Opferempathie
  • Kontrolle von gewalttätigen Impulsen und Handlungen
  • Einüben von gewaltfreien Konfliktlösungsstrategien
  • Schulung der Selbstwahrnehmung und Förderung des Selbstbewusstseins

Die Teilnehmer sollen sich im Laufe des Trainings gegenseitig im Sinne der Peergroup education unterstützen und voneinander zu lernen. Das Training dient dem Zweck, weitere Opfer zu verhindern.

Inhalte

  • Definition von Gewalt? Wo beginnt sie? Welche Formen gibt es?
  • Kosten-Nutzen-Analyse von Gewalt
  • Rechtfertigungsstrategien
  • Gewalterfahrungen in der Biographie
  • Das Erleben des Opfers
  • Das Erleben des Täters
  • Gewalttataufarbeitung
  • Vorlesen des Gerichturteils
  • Nacherleben der Tat im Rollenspiel
  • Verantwortungsübernahme für die Tat
  • Das Verhalten in Konfliktsituationen
  • Alternative Verhaltensweisen
  • Affektkontrolle im Rollenspiel
  • Methoden

Die Inhalte entsprechen einer standardisierten Methode und nach der Vorgehensweise von Violence Prevention Network. Darin sind keine Provokationsmethoden wie z.B. der „heiße Stuhl“ enthalten. Der Teilnehmer erhält die Möglichkeit, das Muster seiner Gewalttätigkeit zu erarbeiten und zu verstehen, Verantwortung für die dem Gerichtsurteil zugrunde gelegten Tat zu übernehmen und alternative, gewaltfreie Handlungsmuster zu entwickeln.

Rahmenbedingungen

Das Training wird durch einen gemeinsamen Vertrag Vertrag - Anti Gewalt Training verbindlich geregelt, der von der Bewährungshilfe / Justiz anerkannt ist.

Zeitlicher Rahmen

Das Anti-Gewalt-Training besteht aus 26 Sitzungen zu je zwei Stunden, einem Vorgespräch sowie einer Nachbesprechung. Je nach Bedarf finden auch Einzelgespräche statt. Die Sitzungen finden im Gruppenraum der Jugendhilfe Unterland e.V. in der Weinsbergerstraße 5/3 in 74072 Heilbronn statt.

Schweigepflicht

Die Schweigepflicht von den Trainern wird für den Vertragszeitraum gegenüber der Bewährungshilfe / Jugendgerichtshilfe / JVA aufgehoben. Dies betrifft nur Informationen über einen möglichen oder tatsächlichen erneuten Straftatbestand und über AGT relevante Inhalte.

Weitere Vorteile für die Teilnehmer

  • Sie erleben sich im Umgang mit anderen sicherer
  • Sie erkennen, warum Sie immer wieder in gefährliche Situationen gelangen
  • Sie lernen, sich ohne Gewalt zu schützen
  • Sie können Beziehungen erhalten
  • Sie können eine Gefängnisstrafe verhindern